Genau genommen sind es vier Herangehensweisen, die Walter Bernhardt in seinen keramischen Arbeiten mit Leidenschaft erfüllen. Neben dem hochgebrannten Steinzeug (Granit- und Lehmglasuren) wurde im Lauf der Zeit die sogenannte RAKU-Keramik – eine japanische Brenn-Methode) für Walter Bernhardt immer wichtiger. Und schließlich sind dann auch noch die sehr niedrig gebrannte Metallsalz-Keramik und die Gitter-Keramik dazugekommen.
Sowohl der grob schamottierte Ton, mit dem der Windhaager hauptsächlich arbeitet, als auch der Mühlviertler Granit sind ihm Material, Herausforderung und Inspiration. Aus dem Granit hat Bernhardt einige Glasuren entwickelt, die auch in der Ausstellung zu sehen sein werden.
Wind und Wetter formen mit
Die vorerst letzte keramische Entwicklung des Künstlers hat mit dem eigentlichen Brennvorgang, der den Ton zur Keramik macht, nichts mehr zu tun. In seinen Händen entstehen aktuell Ton-Objekte, die nach der Modellierung Wind und Wetter ausgesetzt und von diesen mitgeformt werden. Wie sich das Objekt dadurch verändert und immer weiter formt, wird von Walter Bernhardt mit der Kamera dokumentiert.
Ehemalige Wirkstätte
Beruflich war Walter Bernhardt viele Jahre in der Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen tätig. Im Verein „pro mente“, der damals an der jetzigen mük-Adresse in der Samtgasse in Freistadt untergebracht war, hatte er mit seinen Klienten in der Keramik-Werkstatt gearbeitet.
Walter Bernhardt: „Ich freue mich, dass ich in der mük-Ausstellung einen Querschnitt meiner künstlerischen Arbeiten zeigen kann. Und zwar genau in jenem Raum, in dem ich damals Klienten von „pro mente“ keramisch betreut habe.“